Barrierefreies Bauen: warum es sich langfristig lohnt
Der Wohnungsmarkt ist angespannt und bezahlbaren Wohnraum zu finden, stellt viele Menschen vor eine große Herausforderung. Wenn man zusätzlich auf Barrierefreiheit angewiesen ist, wird die Suche oft zu einer kaum lösbaren Aufgabe. Umso wichtiger ist es, über den Bau barrierefreier Wohnungen von Beginn an nachzudenken.
Investitionen in barrierefreies Bauen sind von großem gesellschaftlichen Nutzen. Da 97 Prozent der Behinderungen erst im Laufe des Lebens entstehen, wird Barrierefreiheit für fast jeden von uns irgendwann relevant. In einer alternden Gesellschaft steigt der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum stetig. Zudem führen ein wachsendes Bewusstsein und verbesserte gesetzliche Regelungen dazu, dass immer mehr Menschen barrierefreie Lösungen fordern und umsetzen. In Dresden und dem umliegenden Gebiet ist dies besonders spürbar, da die Nachfrage nach solchen Wohnlösungen stetig steigt.
Wann ist ein barrierefreier Umbau oder Neubau sinnvoll?
Barrierefreiheit kann für jeden etwas anderes bedeuten – sei es eine ebenerdige Dusche, breitere Türen oder eine abgesenkte Küchenzeile. In Eigentumswohnungen lassen sich solche Anpassungen meist problemlos umsetzen, während in Mietwohnungen die Zustimmung des Vermieters erforderlich ist. In der Regel tragen die Mieter die Kosten, und in seltenen Fällen kann ein Rückbau gefordert werden. Allerdings erhöht Barrierefreiheit oft den Wert einer Immobilie, was solche Forderungen unüblich macht.
Bei älteren Gebäuden stößt man jedoch häufig auf bauliche Einschränkungen. Hier ist oft nur Barrierearmut, nicht aber die vollständige, DIN-zertifizierte Barrierefreiheit umsetzbar. In seltenen Fällen ist eine Anpassung gar nicht möglich. In solchen Situationen kann der Umzug in eine barrierefreie Wohnung die bessere Wahl sein. „In Dresden sehe ich oft, dass ältere Gebäude nicht den notwendigen Raum für umfassende Anpassungen bieten“, sagt Ute Meneses von SEMPER HAUS IMMOBILIEN.
Kosten und Herausforderungen der Barrierefreiheit
Die Firma TERRAGON WOHNBAU hat eine Studie zum Thema „Barrierefreies Bauen im Kostenvergleich“ durchgeführt. Dabei wurde ein Musterprojekt für ein fünfgeschossiges Wohngebäude in Berlin mit 20 Wohnungen analysiert. Die Studie zeigte, dass die Kosten für barrierefreies Bauen im Durchschnitt nur ein Prozent der Gesamtkosten betragen und nur 10 von 140 Kriterien zu Mehrkosten führen.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass es wirtschaftlich sinnvoll sein kann, Barrierefreiheit direkt in Neubauten zu integrieren, besonders in einer Stadt wie Dresden, wo die Nachfrage nach barrierefreien Wohnlösungen steigt.
Herausforderungen beim barrierefreien Bauen
- Normanforderungen: Die DIN 18040-2 fordert, dass Barrierefreiheit vielfältige Bedürfnisse berücksichtigt, wie Einschränkungen bei Sehen, Hören oder Mobilität.
- Wohnraummangel: In Deutschland sind nur 3 % der Wohnungen barrierefrei, und bis 2035 wird ein Defizit von 3,7 Millionen Wohnungen erwartet.
- Kostenbedenken: Bauunternehmen befürchten oft zusätzliche Kosten, die jedoch durch frühzeitige Planung vermieden werden können.
- Genehmigungsverfahren: Detaillierte Vorgaben zur Barrierefreiheit fehlen häufig in Bauplänen, was zu Verzögerungen führt.
- Ästhetische Sorgen: Bedenken, dass Barrierefreiheit das Design beeinträchtigt, können durch kreative Planung überwunden werden.
- Nachträgliche Anpassungen: Umbauten in bestehenden Wohnungen sind oft schwierig, besonders für Rollstuhlfahrer, während Lösungen für Sinnesbehinderungen häufiger realisierbar sind.
Bevor Sie ein barrierefreies Bauprojekt beginnen, sollten Sie prüfen, ob ein Umbau oder Neubau für Sie in Frage kommt. Vermieter sollten frühzeitig eingebunden werden. Erstellen Sie eine Prioritätenliste, die auch zukünftige Bedürfnisse berücksichtigt, und prüfen Sie finanzielle Fördermöglichkeiten. „Ein erfahrener Immobilienmakler kann Ihnen helfen, geeignete Objekte zu finden und Kontakte zu erfahrenen Handwerkern herzustellen“, betont Ute Meneses. Profitieren Sie von der Expertise, um Ihr Projekt reibungslos und effizient umzusetzen.
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Hinweis
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
Foto: © Mapo_Japan/Depositphotos.com
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